Immerschuld

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Michael Wildauer; Zuerst sind Hunde tot, dann werden Menschen entführt, schließlich Menschen ermordet - das Grauen steigert sich im Marchfeld zu einem großen Showdown. (DR) Klementovic sei "der Meister der Cliffhanger", so steht es am Umschlag und das mag seine Richtigkeit haben, ist aber vielleicht als Drohung und nicht als Anpreisung zu verstehen. Die Geschichte ist die Fortsetzung von "Immerstill", aber diesmal nicht aus der Sicht von Lisa, sondern aus der des sympathischen Polizisten Patrick erzählt. Dieser hat mittlerweile den Polizeidienst quittiert und kommt nach den schrecklichen Ereignissen in einem kleinen Dorf in Niederösterreich nicht mehr in die Spur. Zu Beginn des Romans werden so viele Geschichten angerissen und unterbrochen, dass der erzählerische Faden verlorengeht und alles ein wenig wirr wirkt. Hat man sich aber durch die ersten hundert Seiten gekämpft, nimmt der Roman Fahrt auf und wird zu einem echten Thriller: Immer mehr verdichten sich die Anzeichen einer unglaublichen Tat, und wenn man glaubt, endlich alles durchschaut zu haben, ist dann doch wieder alles anders. Zum Schluss kommt, was kommen muss in einem Thriller: Das Böse trifft auf das Gute, das keine Chance hat, aber doch irgendwie davonkommt. Auch wenn Klementovic es ein wenig übertreibt mit den Leiden seines Helden - so viel, wie der aus der Nase blutet, hat ein Mensch gar nicht in sich - so sind die Handlung und der Spannungsbogen doch sehr gelungen: ein Muss für alle Thrillerfans!